Durch die aktuelle Omikron-Welle werden die Covid-19 PCR-Testkapazitäten in der Schweiz definitiv an ihr Limit gebracht. Mit dem Beschluss des Bundes zur erweiterten Kostenübernahme im Dezember 2021 und aufgrund der Nachfrage über die Feiertage wuchs die Anzahl Test enorm. Nun stehen die medizinischen Laboratorien in der Verpflichtung, die Priorisierungsregeln des Bundes anzuwenden, um diagnostische Ressourcen für Personen mit nachgewiesenem medizinischem Bedarf zu gewährleisten.
Omikron ist ein Wendepunkt
Mit der hochansteckenden Omikron-Variante des Coronavirus hat sich die epidemiologische Lage in der Schweiz nochmals drastisch verändert. Die Zahl angeforderter und durchgeführter Tests ist so hoch wie noch nie zuvor (Spitzenwert von 77.000 Tests/Tag im Dezember 2021 gegenüber 56.000 Tests/Tag, als höchstem Wert während der vorangehenden Wellen). Auch der Anteil der positiven RT-PCR-Tests bei symptomatischen Personen hat in einigen Kantonen die 44%-Marke überschritten, während dieser Anteil im Dezember 2021 noch bei 15-25% gelegen hatte. Diese Dynamik lässt befürchten, dass die Zahl der Fälle in Zukunft weiter ansteigen wird und somit auch die Beanspruchung der diagnostischen Ressourcen.
Bei so hohen Positivitätsraten lassen insbesondere repetitive Pool-Testungen in Gesundheitseinrichtungen, Ausbildungsinstitutionen und Betrieben keine effiziente Nutzung der derzeitigen diagnostischen Kapazitäten mehr zu. Sie sind kaum mehr handhabbar für die Labore.
FAMH unterstützt eine rationelle Priorisierung der Testung
Die nationalen diagnostischen Kapazitäten der Laboratorien stossen derzeit aufgrund der angespannten Situation bei den personellen Ressourcen und den strukturellen Kapazitäten trotz zahlreicher Prozessoptimierungen, die die Laboratorien in den letzten zwei Jahren durchgeführt haben, an ihre operativen Grenzen. Es wird daher dringend erforderlich, die Tests gemäss den Vorschlägen des BAG von Dezember 2021 auf jene Personen zu fokussieren, die sie am dringendsten benötigen.
Vor diesem Hintergrund unterstützt die FAMH eine klare Priorisierung der Testung. Sie basiert dabei auf den Empfehlungen des BAG, präzisiert diese aber noch:
Die FAMH empfiehlt ihren Mitgliedern, diese Priorisierung zu befolgen, um die nationalen diagnostischen Kapazitäten rational zu nutzen und auf das Patienteninteresse zu fokussieren.
Auskünfte (Vorstandsmitglieder FAMH)
Prof. Dr. Nicolas Vuilleumier, +41 79 613 08 98
Dr. Dieter Burki, +41 79 815 28 71
Dr. Martin Risch, +41 79 642 71 71